Trends in der Sportgymnastik

Trends in der Sportgymnastik

Neue Trends in der Sport-Gymnastik vermittelt

30 Übungsleiter waren bei der Fortbildung des BLSV in Weiding dabei

Der Bayerische Landessportverband (BLSV) im Sportkreis Cham veranstaltete am vergangenen Wochenende in Weiding einen Fortbildungslehrgang für Übungsleiter und Trainer, der zur Lizenzverlängerung mit 8 UE angerechnet werden kann. Nachdem diese Veranstaltung auf 30 Teilnehmer beschränkt war, konnten bei der großen Nachfrage nur die schnell Entschlossenen berücksichtigt werden. Ein interessantes Fortbildungsprogramm wurde von Lehrgangsleiter und stellvertretendem BLSV Kreisvorsitzenden Sepp Iglhaut zusammengestellt. Mit Priv. Doz. Dr. Thore Zantop vom Sporthopaedicum in Straubing konnte ein hervorragender Sportarzt und Orthopäde gewonnen werden. Weitere Referenten waren Robert Mückl mit dem Themenbereich „Neue Trends in der Skigymnastik“, sowie Susanne Willenbrink, die zusammen mit Sepp Iglhaut den Part „Complex Core“ sowie die Basics und Workouts in Yoga und Pilates unterrichtete. Nach der Begrüßung der Teilnehmer und Referenten durch Lehrgangsleiter Sepp Iglhaut begann Dr. Zantop seinen äußert interessanten Vortrag über Sportverletzungen und ihre Auswirkungen. Dr. Zantop verstand es in seinen kurzweiligen Ausführungen die Teilnehmer in seinen Bann zu ziehen. Er referierte über Sportverletzungen, insbesondere Knie- und Sprunggelenksverletzungen, ihre Entstehung, Vermeidung und deren Behandlungsmöglichkeiten. Vor allem Bänderverletzungen, wie Kreuzband-Innen-und Außenbänder zeigte er den Teilnehmern mit anschaulichem Bildmaterial auf. Nicht jede Meniskus- bzw. Bänderverletzung sollte sofort einer OP unterzogen werden, sondern vorerst versucht werden, die Verletzung durch manuelle Behandlung zu beheben. Anhand von interessanten Bildern erfolgreicher Operationen und Behandlungen vieler Profisportler übermittelte Dr. Zantop den Teilnehmern seine Tätigkeit als Sportarzt. Alle Zuhörer waren von diesem medizinischen Vortrag mehr als begeistert. Bei der Verabschiedung versprach Dr. Zantop jederzeit gerne wieder in den BLSV Sportkreis Cham zu kommen.

Anschließend zeigte Robert Mückl im praktischen Teil neue interessante Erkenntnisse einer modernen, funktionellen Skigymnastik auf. Zu Beginn erläuterte er die Wichtigkeit einer guten Vorbereitung auf die neue Skisaison. Die Verbesserung von Muskulatur und Dynamik stand dabei im Vordergrund. Obwohl die Bewegung im Beruf und der Freizeit immer mehr abnimmt, nimmt das Anforderungsprofil beim alpinen Skilauf durch schnellere Pisten, Pistenpräparation, taillierte Skier mit verschiedenen Radien und auch höhere Geschwindigkeiten stetig zu. Nach einem kurzem Warm Up mit Einbau von koordinativen Elementen stellte er den Teilnehmern einen Übungsplan bestehend aus den vier Bausteinen Mobilitäts- und Dehnungsphase, Stabilisationsphase, Koordination sowie Beinkräftigung vor. Er wählte bewusst Übungen aus, die mit möglichst wenig Geräten ausgeführt werden konnten, damit auch in kleineren Vereinen mit weniger Sportgeräteausrüstung ein effektives Skitraining angeboten werden kann. Am Stundenende zeigte Mückl eine Dehneinheit zum „Cool Down“ auf.

Nach einer verdienten Mittagspause, in der die Teilnehmer Brotzeit, Getränke und Kuchen von den Verantwortlichen des BLSV angeboten bekamen, führten Susanne Willenbrink und Sepp Iglhaut mit dem Thema „Complex Core“ Training fort. Mittels Powerpoint Präsentation und anschaulicher Demonstration der einzelnen Übungsbeispiele bekamen die Teilnehmer eine gute Vorstellung. Zuerst erläuterte Sepp Iglhaut was man unter Core Complex“ Training versteht und welche Körperteile, Muskeln und Bänder betroffen sind. Wie der Name Core schon erahnen lässt, ist hier ein ausgewogenes Oberkörper-Stabilisierungstraining angesprochen, das vor allem die in der Körpermitte befindlichen Bänder und Muskeln beansprucht. Nicht gut ausgebildete Bauch- und Rückenmuskeln führen in der Bewegung zu Instabilität und somit zum Verlust der Bewegungskontrolle und Schmerzen. Nur bei einer kontrollierten physiologischen Bewegung ist ein optimales Zusammenspiel der passiven Strukturen (Kapseln und Bänder) mit aktiven Komponenten (Muskulatur) und den steuernden sensomotorischen Einheiten gegeben. Anhand von vielen Übungsbeispielen wurden die einzelnen Muskelbereiche, ihre Funktionalität und richtige Ausführung bei den Übungen anschaulich aufgezeigt.

In den beiden Schlusseinheiten zeigte Susanne Willenbrink die „Basics“ von „Pilates und Yoga“ sowie passende Workouts dafür auf.Pilates ist ein Rundumtraining mit Schwerpunkt auf Stabilität und Kräftigung der Körpermitte und gleichzeitiger maximaler Beweglichkeit aller Körperbereiche. Es werden die tiefliegenden langen Muskeln trainiert. Die Übungen werden präzise, konzentriert, und zentriert im Atemfluss ausgeführt. Zuerst haben die Teilnehmer die Basics wie das „Powerhouse“, die spezielle Pilates-Atmung sowie Haltung der Beine, den „Pilates-Füßen“, kennengelernt. Die typischen Pilates-Übungen nach dem original New York Stil hat Susanne Willenbrink für alle Muskelbereiche ausgeführt und langsam gesteigert. Zwischendrin und besonders zum Ende der Einheit hat sie Yoga-Übungen zur Entspannung der Muskeln sowie Aktivierung der Faszien eingebaut. Pilates steht für Beweglichkeit und Stärkung der Muskulatur, Entspannung von Geist und Seele mit dem angenehmen Nebeneffekt der Veränderung der Figur im positiven Sinne. Die Körperhaltung ist aufrecht und die Körperglieder sind durch das Training der Tiefenmuskulatur schlanker und definierter. Ganz abgesehen davon führen mehr Muskeln zu einem höheren Verbrennen von Kalorien, sodass sich Pilates auch gut zum Abnehmen eignet.

 

hubert hubert

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